Hedda Gabler
2011
von Henrik Ibsen
Regie Volker Schmidt Bühne und Kostüme Daniela Kerck Musik Hans Platzgumer, Dramaturgie Karoline Exner.
Mit Boglárka Horváth, Matthias Abold, Ines Schiller, Olivier Losehand, Bruno Riedl, Pia Weibel, Odette Hendricks
“In diese Welt des tänzelnden Scheins passt die Hedda von Boglárka Horváth perfekt hinein. Eine Frau wie ein junges Pferd, blitzende Schönheit, hochhackiger Männertraum, risslose Fassade, unablässig kreisend im Raum. Da hat Thea (Ines Schiller), naiv, unsicher bis in die geknickten Knie, keine Chance. Aber dafür ein Gesicht, in dem jede Regung sich anrührend spiegelt. … ”Was die Regie geschickt tut: Sie findet teils pfiffige Bilder – so die Szene, als Hedda mit dem Diaprojektor Lövborg und Tesman jagt. Und Ibsens Text dadurch ganz neue Untertöne erhält. Doch auch hier bleibt die Stimmung eher kabarettistisch als gefährlich."
Tagblatt St. Gallen
“Immer wieder werden Szenen mit Musik untermalt oder dramatisiert, verfallen die Figuren in Tanzbewegungen, und aus dem von Ibsen vorgesehenen Dienstmädchen Berte wird in Gestalt der dunkelhäutigen Odette Hendricks eine stumme Figur namens Deidre, die keine anderen Aufgaben hat, als mal als Serviererin, mal als Putzfrau Ballett-Einlagen vorzulegen. Den tänzerischen Höhepunkt des Abends liefert dann aber Hedda Gabler selbst, als sie ihr Spiel verloren gibt und in ihrem weit ausschwingenden violetten Rock wild-ausgelassen durch die Halle tanzt, um sich dann plötzlich, gleichsam aus der letzten Pirouette heraus, zu erschießen.”
Nachtkritik