schwarzweißlila
2007
von Volker Schmidt
UA
GRIPS Theater Berlin
Regie Yüksel Yolcu Bühne Ulv Jakobsen Kostüme Anne Herzau Musik Sonny Thet
Mit Dela Gakpo, Christian Giese, Katja Götz, Adolphos Sowah, Roland Wolf
Gewinnerstück des Berliner Kindertheaterpreises 2007
2016
Österreichische Erstaufführung
Dschungel Wien
Regie Volker Schmidt Ausstattung Thea Hoffmann-Axthelm Choreografie, musikalische Leitung Futurelove Sibanda Licht Stefan Enderle Betreuung Puppenspiel: Viviane Podlich
Mit Nancy Mensah-Offei, Mira Tscherne, Sven Kaschte, Josef Mohamed, Futurelove Sibanda
Stück erhältlich bei
Lila, zehn, ist schwer genervt. Was soll an ihrer Hautfarbe so besonderes sein? Die Mitschülerinnen in ihrer neuen Klasse wollen gerne mal ihre Haare anfassen, und Dennis scheint sich mehr für ihren afrikanischen Vater zu interessieren als für sie selbst. Dabei kennt Lila den Vater überhaupt nicht, weil er noch vor ihrer Geburt Deutschland verlassen hat und die Mutter nicht über ihn sprechen will. So kann es nicht weiter gehen! Lila macht sich auf die Suche. Und trifft auf Basuro aus Gambia. Was kann sie von ihm über ihren Vater und über sich selbst lernen?
Mit dem Mädchen Lila präsentiert das Stück eine Figur, die gegen Vorurteile und alltäglichen Rassismus mit Witz und Eigensinn ihren eigenen Weg geht.
Wie sich das quirlige Mädchen eine eigene Geschichte erobert und gleichzeitig ihrer latent rassistischen Umwelt die Grenzen aufzeigt, hat Volker Schmidt in seinem preisgekrönten Stück feinfühlig ausgelotet.
RBB, Inforadio, 2007
Was sich liebt, das neckt sich eben, und dem schaut man auch in dem Stück von Schmidt gern zu. Herrlich, wie Dennis mit einem Basketball einen ungelenken Balztanz vollführt. Super, wie Lila ihrerseits den Jungen mit Sätzen wie „Ich subkommandiere brachial besser als du in deiner Privatheit dir erträumen lässt“ beeindruckt.
taz, 2007
Dem erst 31-jährigen Autor gelang durch seine Recherchen ein im besten Sinne populäres Stück: mit traurigen, aber keineswegs rührseligen Momenten, mit lustigen, aber niemals lächerlichen Dialogen. Es ist originell und differenzierend, es bemüht keine groben Charaktere und verzichtet vorteilhaft darauf, die Probleme des Alltags einfach nur auf Rassismus zu reduzieren. Zurecht erhielt das Stück den „Berliner Kindertheaterpreis 2007“, denn: Es wendet sich an den Verstand, nicht an den Instinkt.
Berliner Zeitung, 2007
Ein freches und idealistisches, aber nicht naives Stück mit viel Herz.
Der Standard, 2016
Ein kluges und witziges Stück über Alltagsrassismus, ab zehn Jahren […] Jubelnder Applaus.
Die Presse, 2016
Nie ein politisch korrekter Leitartikel, kein erhobener Zeigefinger, eher lustvoll gestreckte Mittelfinger gegen Intoleranz. Eines der besten Stücke, das je auf den Bühnen des Dschungel Wien […] zu erleben war.
Kurier, 2016